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Ängste der Trennungsväter

Du bist Trennungs-Vater und hast Angst vor Konflikten mit deinen Kindern?

Meidest du diese Situationen, weil du Angst hast, dass dein Sohn oder deine Tochter nicht mehr zu dir kommen will?

 

In diesem Dilemma bist du nicht allein!

 

„Mario, ich liebe meine Kinder. Doch der Alltag bringt mich immer wieder an meine Grenzen. Ob Meinungsverschiedenheiten oder kleine Streitereien, ich bin dann total gehemmt. Wenn ich meinen Standpunkt konsequent vertreten will, poppt gleich dieser Gedanke auf. Was ist, wenn sie mich jetzt meiden und nicht mehr zu mir wollen?“

 

Wenn du in diesen Gedanken feststeckst, dann kannst du deinem Kind keine Orientierung mehr geben. Im Gegenteil, du überlässt deinem Kind die Verantwortung für die Situation. Und ich glaube nicht, dass unsere Kinder diese Verantwortung tragen können …

 

Für mich spiegelt sich hier eine der Urängste wider. Die Angst vor Ablehnung.

Sie ist tief in uns verankert und sie gibt es in jeder Familie. In jedem Vater, in jeder Mutter und in jedem Kind.

Dem gegenüber steht das Bedürfnis nach Zugehörigkeit.

 

Mach dir bitte mal bewusst, welche Gefühle und welche Gedanken dich bei Konflikten mit deinen Kindern begleiten. Hier ein paar Beispiele.

„Harmonie – mein Kind soll mich immer mögen“

„Enttäuscht – mein Kind wendet sich von mir ab“

„Leichtigkeit – ich kann mein Kind motivieren“

„Frustriert – meine Annährungsversuche fruchten nicht“

 

Ist es nicht so, dass diese Gefühle und Gedanken direkt in der Situation entstehen?

Sind wir vielleicht überwältigt von den Eindrücken und voll von Bewertungen?

In so einem Zustand können wir und doch nur noch reaktiv verhalten.

Wir wollen uns schützen oder angreifen.

Ich erlebe dann Rechtfertigungen, die aufbrausend oder fordernd ausgesprochen werden. Oder ich sehe Menschen, die zögerlich und zurückhaltend reagieren.

 

Vermeintlich gewinnt der, der mehr Autorität, Durchsetzungsstärke und Hartnäckigkeit zeigt. Und scheinbar verliert der, der mit Zurückhaltung und dem Unterordnen, Erfahrung hat. In Wirklichkeit bleiben nur Verlierer zurück.

Wer braucht als Papa schon einen Triumph über seine Kinder?

Wenn ich jetzt in Selbstmitleid verfalle, entstehen wohlmöglich Glaubenssätze wie

„ich schaffe das alles nicht“ oder „ich bin kein guter Papa“.

 

Um einem Wertekonflikt aus dem Weg zu gehen, sage ich:

„Besinne dich auf deine Werte!“

 

Dazu drehen wir das Ganze einmal um.

Stell dir vor, folgende Glaubenssätze dir von großer Bedeutung.

„Ich begleite meine Kinder in ein selbstbewusstes Leben“

„Meine Entscheidungen sind zum Wohle meiner Kinder“

Mit diesen Aussagen könntest du dann deine Werte Verantwortung, Dankbarkeit und Wertschätzung tragen und leben.

 

Deine Fähigkeiten als Papa könntest du dann so beschreiben:

„Ich kann meinen Kindern Orientierung geben und Vorbild sein.“

„Ich kann ihnen Vertrauen schenken und Zuhören.“

„Meine Meinung kann ich empathisch äußern, ohne mein Kind zu verletzen.“

Du kannst darauf vertrauen, dass du mit diesem Bewusstsein dein Verhalten, auch in schwierigen Situationen, ganz anders steuern kannst.

 

Aus meiner Erfahrung, wird der Umgang mit Konfliktsituationen stark von unserer inneren Haltung gelenkt.

Wenn ich eine Haltung von bedingungsloser Liebe habe, dann werde ich diese auch nach außen strahlen und auf meine Kinder übertragen. Meine positive Absicht ist spürbar!

Die Konflikte verlieren ihre Macht über die Situation.

Sie bleiben was sie sind, einfach nur Themen, die aus unterschiedlichen Ansichten betrachtet und gelöst werden wollen.

 

Mit welcher Haltung möchtest du dem nächsten Konflikt begegnen?