meine tochter meidet mich

 

Mein Telefon klingelt. Ein Sportsfreund meldet sich.

(Ich nenne ihn hier mal Achim)

 

„Hey Mario, hast du mal einen Moment?“

„Klar doch, willst du mich anwerben?“

Beruflich ist Achim in einer höheren Führungsposition, die er recht selbstsicher und erfolgreich ausführt.

Familiär haben sich Achim und seine Frau vor einigen Jahren voneinander getrennt. Die Kinder leben bei der Mutter.

 

„Es geht um meine Kinder. Speziell um meine 12-jährige Tochter“

Pause

„Egal was ich versuche, ich komme nicht mehr an sie ran.“

„Die Psycho-Beratung beim Jugendamt hilft mir auch nicht weiter“

„Weißt du, sie macht mich für die Trennung verantwortlich. Sie meidet mich.“

Pause

„Sie ist doch meine Tochter. Ich würde gern etwas mit ihr unternehmen.“

„Ich will sie nicht verlieren!“

Wir treffen uns zu einem Coaching-Termin.

Alle Sorgen, Anschuldigungen und Gedanken werden ausgeschüttet.

Gut, dass wir draußen sitzen. So kann ich den ganzen Frust gleich in die Beete schütten.

 

Wir blicken auf die aktuelle Situation.

„Wie stark ist die Verbindung zu deiner Tochter?“

Auf einer Skala** von 0 bis 10, beschreibt Achim sie mit einer 2.

 

Während unserer Arbeit erlebe ich Achim immer wieder völlig aufgelöst.

Die Emotionen werden in zahlreiche Taschentücher geschnaubt.

Dann vereinbaren wir, der Sache etwas Zeit zu geben.

 

Nach einigen Wochen höre ich eine erste Wasserstands-Meldung.

Die Verbindung ist auf eine 4 geklettert

Vor einigen Tagen war es dann soweit – mein Telefon klingelt …

„Mario, SIE hat mich angerufen und mich gefragt, wann wir wieder etwas gemeinsam unternehmen? Auf der Skala sind wir jetzt bei einer 8!“

 

Diese Momente beschreiben mein WARUM

Beschwingt und zufrieden freue ich mich einfach mit.

 

Mal so unter uns … wie stark würdest du denn deine Verbindung einschätzen?