vor der wattwanderung

… wenn Fürsorge auf Selbstständigkeit trifft.

 

Gestern Morgen war es schön zu beobachten

 

Für die Kinder geht es zu einer Wattwanderung mit den Pfadfindern.

Anhand ihrer Packliste haben sie sich selbstständig alles zurechtgelegt.

Feste Schuhe, Badesachen und trockene Kleidung sowie Essen und Trinken.

Ach ja, und nicht zu schwer, denn der Rucksack muss selbst getragen werden.

 

Unsere Mädels haben sich Gedanken gemacht, gekümmert und sind mit sich zufrieden.

Natürlich wollen wir als führsorgliche Eltern mit Rat und Tat zu Seite stehen. Auch ungefragt, geben wir schlaue Tipps und hinterfragen, ob sie an alles gedacht haben.

 

Aus meiner Beobachtung bewegt sich soweit alles im normalen Rahmen.

Doch jetzt wird es spannend. „Die führsorgliche Mutter“ tritt in Aktion

 

„Musst du das wirklich mitnehmen? Das ist doch viel zu schwer!“

„Wieso nimmst du nicht lieber diesen Rucksack? Der ist doch leichter!“

„Du musst unbedingt Socken in den Schuhen anziehen!“

„Wieso hast du denn das so eingepackt? Das geht doch anders viel besser!“

 

Weil es doch nur gut gemeint ist, werden diese Aussagen noch 3-4-mal wiederholt.

Die Situation wird angespannt.

Und erste Wortgefechte führen zu kleinen Machtkämpfen

 

Ich bleibe mal bei dem Sockenthema.

Denn ich kenne ja meine Tochter Und weiß natürlich aus eigener Erfahrung

Jetzt erstrecht nicht!

Selbst wenn Mama recht hat, aus Prinzip – nein!

„Ich will selbst entscheiden!“

 

Autonomie ist das Zauberwort. Unsere Kinder wollen selbst bestimmen. Wenn ich ihnen diese Möglichkeit nehme, auch wenn es gut gemeint ist, führt es zu kleinen Machtkämpfen.

 

Ganz rausnehmen will ich mich ja auch nicht

Aufn Weg zum Auto sind wir alleine. Ich stecke meiner Tochter ein Paar Socken zu und sage:

„Ich möchte, dass du sie mitnimmst. Dann kannst du immer noch entscheiden, ob du sie anziehst oder nicht.“ „Du brauchst dir keine Blasen laufen, nur um dich zu behaupten.“

 

„Papa, Mama glaubt immer noch ich kann nicht für mich alleine entscheiden, dass finde ich doof!“

 

Ich mag es, solche Situationen zu beobachten und daraus zu lernen.

Für mich und für meine Kinder

 

Findest du auch Beispiele, wo du die Autonomie mit Fürsorge etwas unterdrückt hast?