PAPA, lass mich in ruhe

 

„Lass mich in Ruhe, geh weg!“ – So die ernsten Worte meiner Tochter.

 

Je nach Gemütslage könnten jetzt folgende Reaktionen kommen:

„Sag mal, wie redest du denn mit mir!“

„Spinnst du, ich erwarte einen anderen Ton“

„Du hast mir gar nichts zu sagen“

„Schon gut, mach du mal dein Ding“

„Mensch, komm mal wieder runter, beruhige dich“

 

Spiele die Sätze gerne mal durch.

Einmal leicht kämpferisch und laut.

Einmal gelassen und leise.

Spürst du einen Unterschied?

 

Übrigens, die Situation mit meiner Tochter hatte ich so einige Male bei den Hausaufgaben.

Bis ICH gelernt und verstanden habe.

 

Dabei starten wir immer recht harmonisch. Ich soll kurz helfen und etwas erklären.

Hey toll, ich werde gebraucht und sofort startet mein Helfersyndrom

Doch ich erkläre entweder zu viel, zu kompliziert oder auch an der Frage vorbei.

Für meine Tochter in diesem Moment, die totale Überforderung. Anspannung und Stress!

 

Ihr Ventil um sich Luft zu machen „Papa, hau ab!“ …

 

Es hat einige Wiederholungen dieser Abfolge gebraucht bis ich ihre Gefühlslage annehmen konnte. Denn was sie eigentlich sagen wollte war:

 

„Papa, ICH kann nicht mehr!“

„Papa, ICH brauche Ruhe!“

„Papa, ICH möchte alleine sein!“

„Papa, verstehe MICH doch, ICH möchte uns beide schützen“

 

Mit dieser schönen Erkenntnis geht es mir und damit auch meiner Tochter viel besser.

Und wenn ich jetzt mal wieder für sie zu anstrengend werde, sagt sie:

„Papa, magst du mich bitte alleine lassen!?“

Mit einem Lächeln verlasse ich dann ihr Zimmer. „natürlich mein Engel“

 

Oftmals ist es einfach nur mein gekränktes Ego, was mich nicht verstehen lässt.

Und wenn ich mich nicht so wichtig nehme, dann kann ich vom annehmen.

 

In welchen Situationen zeigt sich dein Ego?

Schon mal darüber nachgedacht?