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Welche Ängste gibst du weiter?

Herrlich unser Tagestrott, irgendwie läuft ja alles wie immer.

Wir haben uns gut eingerichtet.

Wir haben einen Weg gefunden, mit unseren kleinen Herausforderungen umzugehen.

 

Ich spreche dann gern von Verhaltensmustern oder Strategien.

Diese, unsere Strategien sind meist erprobt und führen uns zum Ziel.

Damit sind sie für uns auch hilfreich.

Und weil wir sie für gut befinden, wollen wir sie natürlich auch an unsere Kinder weitergeben.

 

Hast du dich mal gefragt, wie du zu dieser Strategie gekommen bist?

Was hat dich zu diesem Ergebnis gebracht?

Besonders der Weg dahin, ist von elementarer Bedeutung.

Es ist wie ein kleines Puzzle aus Erfahrungsbausteinen, welches du zerlegst und wieder zusammenbaust.

Und nun kannst du es an deine Kinder weitergeben.

 

Deine kleinen und großen Erfolgsstrategien sind hier besonders wertvoll.

Doch wenn du ehrlich zu dir bist, wirst du auch Vermeidungsstrategien finden.

Mit diesen hast du einen guten Weg gefunden, deine kleinen Ängste zu umgehen.

Und weil du auch diese für gut befunden hast, wirst du sie unbewusst an deine Kinder weitergeben.

 

Unsere Tochter wollte im Oktober alleine mit der Bahn zu ihrem Onkel fahren.

Das bedeutet, drei- bis viermal umsteigen. Sich auf einem großen Bahnhof orientieren und eventuell den Anschlusszug verpassen.

Aus meiner Sicht ein umsetzbares Vorhaben, schließlich kann sie lesen, sprechen und hat genügend Selbstvertrauen, auch mal andere Menschen zu fragen.

 

Meine entspannte Sichtweise möchte meine Frau nicht teilen. Sie hatte Sorge.

Was ist, wenn der Zug Verspätung hat und sie dann auf dem großen Bahnhof nicht zurechtkommt?

So oder ähnlich brachte sie ihre Befürchtung mehrfach beim Abendessen zum Ausdruck.

Dann der entscheidende Satz unserer Tochter:

„Mama, nur weil du Angst hast, auf dem Bahnhof nicht zurecht zu kommen, muss du es doch nicht auf mich übertragen. Behalte deine Ängste gefälligst für dich!“

 

Wie stark ist das denn?!?

Ich habe meine Tochter dafür gefeiert.

 

Aber was wäre wohl gewesen, wenn sie sich nicht behauptet hätte?

Wenn sie die Sorgen ihrer Mutter übernommen hätte?

Nicht jedes Kind wird es erkennen.

Nicht jedes Thema ist so einfach zu Händeln.

 

Welche Vermeidungsstrategien hast du?

Welche Ängste gibst du weiter?

 

Wenn du keine Vermeidungsstrategien weitergeben möchtest, dann fang am besten bei dir selbst an.

Stelle dich deinen kleinen Ängsten, um frei davon zu werden.

Dann brauchen es deine Kinder nicht.