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Wieso keine Antwort?
Erst loslassen und dann doch festhalten!?
„Papa, bringst du mich zum Bahnhof? Mama ist ja arbeiten.“
Einige Wochen zuvor drucke ich das Bahnticket für meine 14-jährige Tochter. Die Strecke führt über Bremen, Schwerin und endet in Grevesmühlen. Zusammen mit einer Freundin geht es an die Ostsee. Unterschlupf finden sie bei meinem Bruder.
Die Zugfahrt bedeutet für die beiden Mädels mehr als nur eine Urlaubsfahrt. Auch wenn alles geplant ist, sind sie auf sich allein gestellt.
Das gibt Selbstvertrauen und liefert wertvolle Erfahrungen, so meine Gedanken. Sie können lesen, sprechen und sogar mit dem Handy telefonieren. Machen lassen 😉
Die Mütter sehen es nicht ganz so entspannt.
Finden sie sich auf dem Bahnhof zurecht?
Was ist, wenn sie den Zug verpassen?
Was nur, wenn ihnen etwas passiert?
Wer achtet auf die Beiden?
Im Gespräch mit den Mamas durfte ich folgende Entdeckung machen.
Die Sorgen und Ängste, sind ihre Sorgen und Ängste.
Aus ihren Vorstellungen und teilweise auch aus ihren Erfahrungen.
Sie wollen loslassen und doch ein bisschen festhalten.
Ich werde ihnen die Sorgen nicht nehmen. Sonst fehlt ihnen am Ende noch was.
Für unsere Familie achte ich darauf, dass sich Mamas Sorgen nicht auf unsere Tochter übertragen.
Und die ist schon gut programmiert. (An dieser Stelle, klopfe ich mir auf die Schulter 🤗)
„Mama, auch wenn du nicht gerne Zug fährst, darf ich es trotzdem toll finden!“
Aufn Weg zum Bahnhof ist es entspannt. „Bist du aufgeregt?“ frage ich.
„Neeee Papa, ich freue mich einfach nur.“ So soll es sein.
Wir drücken uns zum Abschied und dann Tschüss.
Jetzt sollten sie doch schon längst angekommen sein!?
Immer nur cool als Papa klappt auch bei mir nicht.
Ich habe sie doch angeschrieben. Schon vor zweieinhalb Stunden.
Warum bekomme ich keine Antwort?
Na klar, weil die Mädels bereits chillig am Strand unterwegs sind 🏖🌊☀️
und es ihnen einfach nur gut geht. So das Foto, was sie schickt.
Wäre ich anders? – Bestimmt nicht!
Hängst du manchmal auch zwischen Loslassen und Festhalten?
