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Du bist im traurigen Wettbewerb

Du bist im ständigen Wettbewerb

 

Ich im Wettbewerb?

In was für einen Wettbewerb und mit wem?

 

Ok, vielleicht ist es nicht das Rennen um den ersten Platz.

Das was ich meine, ist der ständige Vergleich.

 

Der Vergleich mit anderen. Mit den Nachbarn, den Arbeitskollegen oder mit Freunden.

Der oder die hat das was ich nicht habe.

Meist zielt es hier auf materielle Dinge ab.

 

Nicht selten ist es auch der Vergleich mit anderen Eltern und ihren Kindern.

Was die schon alles können, was die besonderes machen.

 

Doch manchmal geht es auch um Rechte oder besondere Privilegien.

Was die dürfen, was die sich rausnehmen.

 

Wenn dich der Vergleich anspornt, etwas zu erreichen, dann wirkt er motivierend.

Doch was ist, wenn der Vergleich zu Neid und Missgunst führt? Dann wirkt er eher demotivierend.

 

Bei uns zu Hause geht es aktuell um bestimmte Privilegien.

Unsere jüngere Tochter möchte mit ihrer älteren Schwester gleichgestellt sein.

Es geht ihr um Freiheiten, Selbstbestimmung und Geleichberechtigung.

Aus dem Blickwinkel einer Teenagerin, eine wohl normale Sichtweise.

Aus meinem Blickwinkel ein Altersunterschied von rund 2,5 Jahren.

 

Hier beobachte ich einen kleinen Tanz. Es gibt motivierende Phasen und kurze Zeiten von Neid.

Und beides ist in einem gesunden Gleichgewicht. Zumindest aus meiner Sicht.

 

Manchmal bedarf es einiger Argumente meinerseits, um die ein oder andere Entscheidung zu begründen.

Was sie noch nicht erkennt, ist die Vorarbeit, die ihre ältere Schwester gerade leistet.

Sie ist es, die den Weg bereitet für mehr Selbstbestimmung und Freiheit.

 

Erzählen, Zuhören und Gespräche führen, das ist es, was bei mir zu Vertrauen führt.

Dabei messe ich meine Tochter an ihren Worten und an ihren Verhalten. Möglichst ohne einen Vergleich zu anderen. Möglichst frei von dem, was andere sagen oder machen.

 

Wie ist es bei dir?

Ich möchte dich bitten, einen Blick auf deine Eltern-Kind-Beziehung zu werfen.

Wie erlebst du dich, wenn du etwas erlauben sollst? Vergleichst du deine Entscheidung mit denen anderer?

Oder wenn du beispielweise mit deinem Kind für die Schule lernst, schaust du dann auf die Noten der anderen Kinder?

 

Ein Zitat, welches mich begleitet ist: „Des Glückes Tod, ist der Vergleich“

Denn es wird immer jemanden geben, des etwas besser kann, als du oder dein Kind.

Und wenn du eben noch mächtig stolz auf dich gewesen bist, dann wirst du im nächsten Moment ganz klein.

 

Dir fallen bestimmt einige Situationen ein, in denen du im Vergleich gewesen bist.

Und wie hast du dich dann gefühlt? Wie hat sich dein Kind in diesem Moment gefühlt?

 

Wenn ich die Wahl hätte, dann würde ich mich für die schönen Gefühle entscheiden.

Die gute Nachricht ist:

Ich habe die Wahl.

Und du hast auch die Wahl!

 

Lerne zu wählen, lerne frei vom Vergleich zu sein.

Für dich, für dein Kind und für eure Beziehung.